João Maria Gusmão e Pedro Paiva

Die portugiesischen Künstler João Maria Gusmão + Pedro Paiva erforschen mit Film, Skulptur und Installation das Paranormale, das Unerklärliche und das Unbewusste. Die kaleidoskopische Welt, die durch die 27 16-mm-Filme in ihrer immersiven Installation Papagaio (2015) entsteht, nimmt den Betrachter mit auf eine imaginäre Reise in die Wissenschaft, Philosophie und Religion. Mit einer Hochgeschwindigkeitskamera aufgenommen, aber in Zeitlupe projiziert, enthüllen die Filme normalerweise nicht wahrnehmbare Details mit geisterhafter Wirkung. Ausgehend von Reisen, Geschichten, Anekdoten oder filmischen Allegorien und mit wenigen kontextuellen Hinweisen, die es ermöglichen, die rätselhaften Szenarien in einer bestimmten Zeit oder an einem bestimmten Ort zu verorten, ist der Wahrheitsgehalt jedes Films zweideutig. Die beiden begleitenden Camera-Obscura-Installationen untersuchen und zeigen direkt das Verhalten des Sehens und des Lichts, und das Motiv der Blende, das sich in anderen Arbeiten wiederholt, verbindet Darstellungen des Auges mit der Kamera. Mit der Betonung auf Materialität und ästhetischer Unmittelbarkeit lenkt das Werk von Gusmão +Paiva die Aufmerksamkeit auf die Paradoxien in der Erscheinung der Realität und untersucht die Natur der Wahrheit, der Wahrnehmung und der Objektivität des Sehens.